Neu im Onilo Blog Juni 2013: “Ein Prosit auf die LehrerInnen mit Pioniergeist”

Onilo Blog-Beitrag, Juni 2013,  Albert Hoffmann

Die Wunschliste, wie ein Lehrer sein soll, ist lang. Ganz oben rangieren Gerechtigkeit und Freundlichkeit, gefolgt von Geduld und Engagement. Zu Letzterem zähle ich auch Mut und Pioniergeist. Was für ein Glück, wenn ein Lehrer, eine Lehrerin auch diese Eigenschaft mitbringt!


„Alles fließt“ – so beschrieben die alten Griechen kurz und prägnant den steten Wandel unserer Welt und unseres Lebens. Überall, zu jeder Zeit. Das unterrichtliche Handeln bildet da keine Ausnahme. Permanent muss es dem „Fluss der Zeit“ angepasst werden. Das ist nicht einfach, nur allzu gerne würde man sich viel lieber in eine Oase der Ruhe zurückziehen. Die Moderne im Schulalltag zeigt sich heute vielfach im elektronischen Outfit. Verlockend, gewiss – mit den fantastischen Möglichkeiten des Internets, den leuchtenden Farben, den verschwenderischen Formen, den animierten Darstellungen, der Fülle an Informationen in Echtzeit, der interaktiven Nutzung, dem hohen Motivationspotential für unsere Schüler!


Aber auch mit der gefährlichen Chance, seine Frustrationstoleranz zu überschätzen. Der Insider weiß, dass die Stressbelastung, der ein Lehrer ausgesetzt ist, sich potenziert, wenn er – in voller Vorfreude auf die Nutzung eines modernen, internetbasierten Mediums – durch technische Probleme gebremst wird: Da fehlt das Passwort für WLAN, da ist noch ein Proxy-Server vorgeschaltet, in dem Raum kann WLAN nicht empfangen werden, da lässt sich keine geeignete Projektionsfläche im Klassenzimmer finden, das Klassenzimmer ist zu klein, sodass die Kinder nicht im Halbkreis um die Tafel sitzen können, der (billige) Beamer ist relativ laut oder kommuniziert nicht mit dem Laptop etc… All das im Umfeld von unruhigen, quengelnden Schülern. Nur wer die Schule von innen kennt, weiß, zu welchen Blüten Adrenalin die Situation treiben kann.


Zum Glück gibt es aber auch die Erfolgsstories: Erfahrungen, die Mut machen und Kraft geben. Ist es dem Lehrer-Pionier (vielleicht mithilfe des Technik-Beauftragten, des Elektrikers, Schulleiters, Hausmeisters oder wem auch immer) gelungen, die moderne Technik stabil im Klassenzimmer zu integrieren, darf er sich zurücklehnen und durchatmen. Er hat ein weiteres „Staatsexamen“ bravourös durchlitten, gemeistert und die unterrichtliche Methodik in seinem Klassenzimmer ein gutes Stück in das 21. Jahrhundert gehievt. Nun ist er in der Lage, auf eine Reihe weiterer, motivierender Elemente in seinem Unterricht zugreifen zu können; nicht nur für heute, auch für die nächsten Wochen, Monate und Jahre – den Schülern und ihm selbst zur Freude. Er darf sich sicher sein, dass diese Freude weitere Lern-Motivation bei den Schülern und Arbeitserleichterung bei ihm selbst erzeugt.


Am Beispiel Onilo dürfte dies so aussehen: In dem Klassenzimmer, in dem das internetgebundene Onilo „läuft“ (ohne Stress – via Interaktivem Whiteboard oder via Beamer und Laptop, die fest im Klassenzimmer installiert sind), dürfte die Freude sich bald einstellen: Leuchtende Kinderaugen und freudiges Getuschel, wann immer der Lehrer eine Boardstory aufruft. Lautes Vorlesen zum Vergnügen, Verschlingen der Geschichte mit Auge und Ohr, emotionales Erleben der Story mit dem Lehrer. Was auch immer an Inhalt und Gehalt in der Geschichte steckt, es erschließt sich den Kindern durch die zeitgemäß-ansprechende technische Aufbereitung und durch das lockere Gespräch mit der (erwachsenen) Lehrperson. Oder mit den Worten einer Schulleiterin: „Wir beschließen jede Schulwoche (Freitag, 6. Stunde) mit einer Onilo-Boardstory. Wir genießen gemeinsam eine schöne – egal ob eher lustig oder traurig – Geschichte. Anschließend gehen wir fröhlich- entspannt ins Wochenende.“


Für den Lehrer erfordert eine solche Lese- und Literaturstunde nicht die große Vorbereitung. Das Lesen, Drübersprechen und Sichfreuen an dem Buch ist oftmals Leistung genug. „Was hier zählt, das ist die emotionale Annäherung an Literatur“, so hörte ich es kürzlich von einem Lehrer im schweizerischen St. Gallen. Ich selbst bin zutiefst überzeugt, dass ein solch atmosphärisch-heiterer Unterricht eine Menge an nachhaltiger Wirkung zeitigt.