Der magische Fuchs

Von Heinz Janisch (Text) und Katja Gehrmann (Illustration) ISBN: 9783407812193 Verlag Beltz&Gelberg

Nach altpersischen Vorstellungen durchdringt eine transzendente Kraft den Kosmos, die man sich mithilfe von Magie zunutze machen kann. Das muss Mira intuitiv gespürt haben, denn sie griff auf dieses Mittel zu, als es nötig war.

Dabei war ihr Umwelt nach außen hin völlig in Ordnung: ein Haus auf dem Land, in dem sie sich wohlfühlte, der Waldbäume vor ihrem Fenster, denen sie manchmal zuwinkte.
Aber alle Harmonie ist dahin, wenn ihre Eltern zu streiten beginnen. Warum? Das weiß Mira nicht, möglicherweise auch wegen ihrem Spielzeug, das über die halbe Wohnung verstreut ist. Und komisch, kaum schwebt eine solch ungute Stimmung durch das kleine Haus, verformt sich Bett, Tisch und Puppe. Alles ist plötzlich spitz, kantig und eckig. Sogar die Äste ihrer Lieblingsbäume werfen unheimliche Schatten.

Zum Verzweifeln? Nein, es gibt ja noch den weißen Fuchs, Mira kennt ihn. Es ist der magische Fuchs. Schon steht er vor ihrem Fenster. Bereit zum Zuhören. Und schon erzählt ihm Mira ihre Sorgen rund um Papa und Mama. Aufmerksam hört er zu, bis Mira alles gesagt hat. Er versteht sie, er versteht alles, das spürt Mira. Dann dreht er sich um und läuft in den Wald zurück.

Und siehe da, welch Überraschung! Kaum ist der magische Fuchs weg, hört Mira aus der Küche lautes Lachen. Papa und Mama können wieder lachen. Und all die Ecken, Spitzen und Kanten? Die sind wieder rund, so wie früher.

Heinz Janisch, der Autor, weiß sehr genau um die Gefühle und das Denken der Kinder. Mit einfachen, wenigen Worten gelingt es ihm, die Tiefen der Kinderseele an Licht zu holen. In seinen Worten und Erzählungen finden sich die Kinder wieder. Er beschreibt ja ihre Sorgen und Nöte, wie sie sind. Nicht einmal für sie ist die Welt rosarot, Unstimmigkeiten und Gefahren lauern überall. Gut, wenn man auf ein Mittel zurückgreifen kann, das wie eine schmerzlindernde Salbe wirkt.

Nicht nur ein magischer Fuchs besitzt Heilungs-Qualitäten, auch solch ein Buch hat sie. Oder ist Heinz Janisch selbst der Fuchs dieses Buches?