"Dein Freund, der Dandy, leiht dir sein Handy..."

Musischer Tag 2000 in Ruderting zum Thema Sprache

Das Konzept ist so einfach wie genial: Man lasse Menschen zueinander kommen und fordere sie auf, Exemplarisches zum Thema Sprache in freier, kreativer Weise zu präsentieren. Das Ergebnis kann vorweggenommen werden: ein höchst kurzweiliges, phantasieanregendes Spektakel. So geschehen in Ruderting, als sich Abordnungen aus den Volksschulen Fürstenstein, Eging, Hutthurm, Neukirchen vorm Wald beim Gastgeber einfanden. Das Thema Sprache erwies sich - wieder einmal - als ein Gebiet, das den Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten schier keine Grenzen zu setzen scheint.

So stellte die Volksschule Neukirchen v.W. unter Leitung von Konrektor M. Roßgoderer die Geschichte einer verwegenen, schauerlichen Burgbesichtigung vor. Die Zuhörer konnten hierbei nicht nur mit den Hauptpersonen, zwei Pfadfindern, mitfühlen und mitleiden; sie konnten hier sogar in interaktiver Weise deren Schicksal - das sich im Handumdrehen zum Schicksal der Zuhörer zu wandeln schien - mitbestimmen. Immer wenn die zwei Pfadfinder an Scheidewegen angelangt waren, wurden die Zuhörer aufgefordert, sich für einen Weg zu entscheiden. Hatten sie Glück, so erwies sich der gewählte Weg am Ende als der rettende Pfad. Munter gestalteten die zuhörenden Schüler "ihre" Geschichte mit - und siehe da, sie schafften es tatsächlich, den mannigfachen Gefahren und Fußangeln der Geisterburg zu entgehen.

Wie so ganz anders unser Werkzeug Sprache klingen kann, führte die 4. Klasse aus Fürstenstein mit Lehrerin G. Drexler vor. Sie ließen französische Laute erklingen! Unterhaltsam und gekonnt präsentierten sie ein Gedicht sowie das Lied "Le livre de nounours". Nicht genug: Sie luden im Anschluss daran alle Zuschauer zum Mitsingen ein.

Die 6. Klasse aus Hutthurm hatte sich in den zurückliegenden Monaten mit ihrem Klassenlehrer, Konrektor K-H. Rummel intensiv mit Märchen beschäftigt. Was lag da näher, als sich mit eigenen Texten in diesem Genre zu versuchen. So schrieben sie und schrieben. Bald war eine ganze Mappe entstanden. Ein Beispiel mit dem Titel "Der Dummling" lasen sie in bestechender Weise vor. Unterstützt wurden sie hierbei von der 4. Klasse (Lehrerin K. Schlattl), die die Figuren des Märchens - König, Königin, Hexe, Prinzessin sowie einen Vater mit drei Söhnen - pantomimisch aufleben ließ. Wieder einmal erwies es sich, dass auch die Kinder der heutigen Zeit es genießen, Geschichten erzählt zu bekommen. Mit offenem Mund lauschten sie den Erzählern und erfreuten sich an der Pantomime, auch wenn dieses Drama um eine entführte Prinzessin "nur" von einer Mitschülerin geschrieben war. ag da näher, als sich mit eigenen Texten in diesem Genre zu versuchen. So schrieben sie und schrieben. Bald war eine ganze Mappe entstanden. Ein Beispiel mit dem Titel "Der Dummling" lasen sie in bestechender Weise vor. Unterstützt wurden sie hierbei von der 4. Klasse (Lehrerin K. Schlattl), die die Figuren des Märchens - König, Königin, Hexe, Prinzessin sowie einen Vater mit drei Söhnen - pantomimisch aufleben ließ. Wieder einmal erwies es sich, dass auch die Kinder der heutigen Zeit es genießen, Geschichten erzählt zu bekommen. Mit offenem Mund lauschten sie den Erzählern und erfreuten sich an der Pantomime, auch wenn dieses Drama um eine entführte Prinzessin "nur" von einer Mitschülerin geschrieben war.

Die Sprache in ihrer rhythmischen Form, verbunden mit Bewegungen der Hände, hatte es den Rudertinger Schülern der Klasse 4a unter Konrektor A. Hoffmann angetan. Sie erinnerten daran, dass zu allen Zeiten und an allen Orten Kinder Sprech- und Abzählreime liebten und pflegten. Zunächst stellten sie eine Reihe alter Sprechreime vor, die in Ruderting zuhause waren und sind, gingen dann zu den Versuchen von Schriftstellern über, uralte Abzählreime des Volkes nachzugestalten - und stellten am Ende eigene Kreationen vor. Zusätzlich hatte man es sich zur Aufgabe gemacht, moderne Wörter und Begriffe wie Handy, Internet, Pokemon und Diddlmaus einzuarbeiten. So lautete ein neuer Abzählreim: "Dein Freund, der Dandy,/ leiht dir sein Handy./ Du wählst die Nummer drei,/ schon bist du frei!"

Einem vielfachen Wunsch kam der Kinderchor der Volksschule Ruderting unter Leitung von Rolf Oberneder entgegen. Er sang eine Auswahl von sechs Liedern aus dem im April der Öffentlichkeit vorgestellten "Liederabend - kreativ" - Programm; Lieder also, die von Komponisten und Musiker der Region neu geschaffen worden waren. So erklang u.a noch einmal der Zyklus "Wohin der Schlaf sich schlafen legt" nach Gedichten von Reiner Kunze, vertont von Elmar Raida. Es war eine Freude, die kleinen Akteuere hierbei zu beobachten. Sie sangen und spielten mit Hingabe und Begeisterung. Lehrerin Marieluise Pikal hatte für diesen Auftritt eine neue, sehr beschwingte Choreographie entworfen. Begleitet wurde der Chor wiederum vom Meister selbst, von Elmar Raida. Einen kräftigen Schlusspunkt setzte die Volksschule Eging mit der 5. Klasse und der Lehrerin E. Blitz. In der Form eines Beschwörungsrituals setzten sie rhythmisch abgestimmt Steine im Kreis um. Weitere Laute verschiedener Instrumente gestellten sich hinzu, ebenso ein düsterer Sprechgesang, der eine eigenartig berührende Stimmung entstehen ließ. Die Zuhörer verfolgten wie gebannt das Anschwellen und Abklingen dieser "Beschwörung". Mit dem Lied "Ein Mann, der Brauner Bär genannt", gesungen von der Klasse 5 der VS Neukirchen v.W. unter Leitung von Lehrer G. Muggentaler endete der Musische Tag. Schulamtsdirektor Dr. H. Wagner, der diese Veranstaltung eröffnet hatte, sowie die anwesenden Bürgermeister aus Hutthurm, Neukirchen v. W. und Ruderting zeigten sich von dem Engagement und Können der Schüler sehr angetan.