Wir nähern uns Alfred Kubin

Der große Zeichner und Maler lebte in der Nähe von Passau

Das Passauer Museum Moderner Kunst gab den Anstoß - und wir folgten. Drei Klassen der Volksschule Ruderting besuchten diese großartige Ausstellung in Passau. Alle unter der museumspädagogen Leitung von Fachkräften. Mit Begeisterung betrachteten die Kinder einige ausgewählte Bilder von Alfred Kubin und sprachen hierüber. Sie erfuhren des Weiteren viel über sein Leben in Zwickledt bei Wernstein am Inn. Am Ende durften sie - von Kubin inspiriert - eine Plastik aus Draht erstellen, wieder unter bewährter Leitung.

Grundsätzlich mag es wohl sein, dass Alfred Kubin und seine ausgiebigen Darstellungen des Horrors und des Grauens nur beschränkt für Grundschulkinder geeignet sind; geschieht dies jedoch unter pdagogisch verantwortlicher Führung, erweisen sich Kubins Anregungen als fruchtbar.

Alfred Kubin

Bilder Alfred Kubins

Im Museum selbst gestaltet: Draht - Kunstwerke, inspiriert von Alfred Kubin

Schülerarbeiten, 5.Klasse, im Klassenzimmer entstanden

Schülerarbeiten, 4.Klasse, im Klassenzimmer entstanden

Ein schrecklicher Traum

Ich spielte lange mit meinen Freundinnen im Freien. Allmählich wurde es finster. Plötzlich fiel mir ein, dass ich Mutters Uhr in einem uralten Hochhaus vergessen hatte. Ich fragte meine Freundinnen: "Möchtet ihr mitgehen zum alten Hochhaus?" Alle riefen erschrocken: "Nein, bloß nicht!" Alleine wollte ich nicht gehen, aber ich musste! Mutti würde ausflippen, dachte ich bei mir. Ganz geheuer aber war mir nicht. Ich machte mich auf den Weg. Es dauerte fünf Minuten. Es wurde immer finsterer. Ich sah kaum noch etwas. Doch da war ich schon angekommen. Ich stand vor dem alten Gebäude. Die Tür knatterte. Ich wollte das Licht anmachen. Es ging nicht, die Birnen waren zersprungen. Als ich dann im Finstern die Holztreppe hinaufstieg, brach eine Stufe ein. Ich konnte mich gerade noch am Geländer festhalten. Alles wackelte, viele Spinnen hatten ihre Netze aufgespannt. Die Zeit verging sehr langsam. Da fiel plötzlich ein alter Schrank vor mir auf die Treppe. Ich roch den Staub. Der Schrank versperrte den Weg. Ich probierte, auf der anderen Seite hinüberzukommen, doch der Schrank war zu groß. Ich schaffte es aber dennoch mit großer Mühe. Ich tastete mich weiter. Alles knarrte. Endlich erreichte ich die Tür. Ich machte sie auf und trat auf den Dachboden. Beinahe wäre ich in ein großes Loch gefallen. Da lag die Uhr. Ich nahm sie und wollte gehen. Aber die Tür klemmte. Ich war verzweifelt. Ich sah mich um, doch niemand war zu sehen, auch nicht meine Freunde. Von hier konnte ich zum Spielplatz hinunterschauen. Was sollte ich tun? Ich schaute hinunter. Weit ging es hinab. Als einzige Möglichkeit erschien mir das Springen. Ich stieg auf die Brüstung, dann traute ich mich doch nicht. Aber gerade in diesem Moment hörte ich: "Aufstehen, Sandra, es ist Zeit, zur Schule zu gehen!" Da wachte ich auf und wusste, dass alles nur ein Traum gewesen war. Wie war ich froh!
(S.K., 4.Kl.)

Ein schrecklicher Traum

Als ich letzten Sonntag zu Bett ging, schlief ich sofort ein. Ich träumte, ich ginge gerade zu meiner Oma. Da kamen plötzlich zwei Männer auf mich zu und sagten forsch: "He, du da, komm mit!" Ich schrie: "Nein!" Doch da packten sie mich schon und zerrten mich fort. Doch kurz darauf fingen sie untereinander zu streiten an. Diese gelegenheit nutzte ich und lief davon. Ich sauste zu unserer Haustür und klingelte heftig, doch niemand war zu Hause. Dann läutete ich bei meiner Tante, doch auch sie war nicht da. Auf einmal waren die beiden Entführer weg. Nun lief ich in unser Garten - Naturhaus. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen: Da saßen ja die beiden und tranken Kaffee. Wieder rannte ich zu meiner Tante und rief: "Die beiden wollten mich entführen!" Dann aber verschwanden sie. Kurz darauf hörte ich eine Stimme: "Steffi, Steffi!" Puh, das war die Stimme Hannas. Da merkte ich, dass alles nur ein Traum war.

(S.W., Kl.4)