Das
schwere Los der Kinderarbeiter
Es gibt Kinderarbeit in vielen verschiedenen Formen.
Ein bestimmtes Ausmaß an Arbeit ist für die Erziehung
eines Kindes notwendig und nützlich. In diesem Sinne
kann man Schulbesuch und Hausaufgaben auch als Arbeit
betrachten. Kinder auf dem Land können auch in geringen
Maßen zur Handarbeit auf dem Feld angehalten werden.
Kinderarbeit ist immer dann als Negativ zu beurteilen,
wenn sie die psychische und physische Entwicklung des
Kindes beeinträchtigt. Z.B. wenn ein 6-jähriges Kind 12
Stunden am Tag in gebückter Haltung vor dem Webstuhl
sitzt, ist nach wenigen Jahren mit körperlichen Schäden
zu rechnen.
Während in Deutschland die negative Form der
Kinderarbeit weitgehend beseitigt ist, nimmt sie in
vielen Ländern der so genannten Dritten Welt"
weiterhin zu. Ungefähr eine viertel Milliarde Kinder müssen
für einen Hungerlohn ihre Gesundheit opfern.
Wenn das Familieneinkommen nicht mehr ausreicht und
keine Hilfe vom Staat oder Anderen zu erwarten ist, sind
die Eltern gezwungen ihre die Abhängigkeit ihrer Kinder
von Ihnen zu nutzen um ihre Überlebenschancen zu sichern.
Andererseits nehmen die Kinder den Erwachsenen die
Arbeitsplätze weg, weil sie billiger und folgsamer sind.
Die Kinder müssen für
die Großgrundbesitzer und Fabrikanten die schwersten
Arbeiten verrichten:
-Kinder unter fünfzehn Jahren pflücken Tabak in
Indonesien
-7 bis 14- jährige Kinder arbeiten in
Kohlengruben. Sie müssen in die engsten Stollen
einsteigen, in die kein Erwachsener mehr hineinkommt.
Eine der schlimmsten Formen der Kinderarbeit ist die
Schuldknechtschaft. Für ihre verschuldeten Eltern müssen
die Kinder sklavenähnliche Arbeit leisten, z.B. in der
Landwirtschaft Brasiliens.
Ein Schulbesuch ist für diese Kinder meistens nicht möglich.
Durch die daraus folgende mangelnde Ausbildung, sind die
Chancen auf einen besser bezahlten Arbeitsplatz sehr
gering und sie bleiben weiter von den skrupellosen
Arbeitgebern abhängig, Außerdem werden sie infolge der
gesundheitsschädlichen Arbeit krank und verkrüppelt.
Durch Luftmangel in den Schächten der Mienen, durch
Staub auf den Feldern und durch die Fasern der Baumwolle
(beim Teppichknüpfen) erleiden die Kinder oft Schäden
in der Lunge. Es gibt Fälle, in denen Kinder durch
Chemikalien sterben. Häufig erwartet sie ein früher Tod.
Obwohl Kinderarbeit in diesen schlimmsten Formen fast
in allen Ländern der Erde verboten ist, wird dieses
Verbot zu selten durchgesetzt. Die Behörden stecken häufig
mit den Unternehmern unter einer Decke, weil sie
bestochen worden sind.
Proteste gegen Kinderarbeit werden vielfach unterdrückt.
Korrupte Militärregierungen sorgen dafür.
Auch wir sind mitschuldig weil wir die billigen
Produkte aus der Kinderarbeit kaufen.

Proteste gegen Kinderarbeit:
Der weltweite Marsch gegen Kinderarbeit erreichte im
Mai 1998 Hamburg.
VERGLEICH DEUTSCHLAND - DRITTE WELT
Deutschland
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Dritte Welt
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Aufstehen um 6.30 Uhr, frühstücken und zur Schule fahren
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Aufstehen um 4.00 Uhr mit leerem Magen 2 Stunden zur Schule fahren
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In der Schule ausgeschlafen und meist sattgegessen
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In der Schule Magenkrämpfe wegen Hunger, Übermüdung
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Nach der Schule: Freizeit
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Nach der4 Schule: arbeiten, helfen im Haushalt
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Reichhaltiges Abendessen
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Oft ohne Abendessen ins Bett (falls vorhanden)
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Am Wochenende Freizeit
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Wir bekommen Taschengeld
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Wir können uns täglich mit sauberem Wasser waschen
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Sauberes Wasser kaum vorhanden
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Jeder hat sein eigenes Bett
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In Schichten schlafen, da für eine Familie meist nur ein Bett vorhanden ist.
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Wir müssen zur Schule gehen
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Auch dort Schulpflicht vorhanden, aus Geldmangel oft nicht möglich
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Kinderschicksale(1): Mainya
Mainya ist gerade 14 Jahre alt geworden. Sie hat nie eine Schule besucht und kann nicht lesen und schreiben. Schon seit mehreren Jahren arbeitet sie im Süden von Nepals Hauptstadt Kathmandu als Teppichknüpferin in einer Teppichweberei.
Ihr Arbeitstag dauert 16 Stunden pro Schicht. Tag für Tag steht sie in bedrückender Enge am Webstuhl. Viele Menschen arbeiten zusammen mit ihr in dem kleinen Raum. Die meisten von ihnen sind Kinder. Viele sind wesentlich jünger als Mainya. Die Luft in der schlecht geführten Fabrik ist stickig. Mainya muss oft hungern. Der Wollstaub reizt ihre Atemwege. Am Tag bleibt ihr insgesamt nur eine Stunde Pause. "Oft darf ich dann nicht einmal nach draußen, um zu spielen", klagt das junge Mädchen. "Manchmal", so berichtet sie, "müssen wir die ganze Nacht weben. Und am nächsten Morgen geht es gleich mit einem neuen Teppich weiter. Da bleibt keine Zeit zum Ausruhen."
Den Lohn für ihre harte Arbeit bekommt Mainya nicht zu sehen. Ihr Arbeitgeber hat ihr erklärt, dass sie arbeiten muss, um ihre Schulden zurückzubezahlen. Aber Mainya weiß nicht, welche Schulden gemeint sein sollen, es sei denn das dürftige Essen - es gibt meist Reis und Linsen, aber wenig Gemüse - und der Schlafplatz. Den muss sie in einen winzigem Raum mit drei anderen Mädchen teilen.
Mainyas traurige Geschichte ist kein Einzelschicksal. In Nepal arbeiten Zehntausende Kinder in der Teppichindustrie. 97 Prozent der dort arbeitenden Kinder kommen aus den ländlichen Gebieten des Landes. Armut und Überbevölkerung haben die Kinder aus ihrer vertrauten Lebenssituation in die Städte vertrieben. Sie suchten nach Wegen, um zu überleben. Viele von ihnen wurden von Agenten mit falschen Versprechungen in die Städte gelockt. Sie versprachen den verzweifelten Eltern im Gegenzug für die Arbeitsleistungen ihrer Kinder regelmäßige Gehälter. Auch Mainya wurde von einem Agenten in die Teppichweberei nach Kirtipur, einer Vorstadt von Kathmandu, gebracht.
Die Geschichte von Mainya wurde aufgedeckt von "Child Workers in Nepal", eine Organisation, mit der sich UNICEF gemeinsam gegen Kinderarbeit in Nepal einsetzt. UNICEF kämpft u.a. für die Einhaltung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes und der einschlägigen Gesetze. Auch Nepal verbietet ausdrücklich die Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren. UNICEF macht die Öffentlichkeit darauf aufmerksam, dass Kinderarbeit eine skandalöse Ausbeutung ist, wenn Kinder wie im Fall von Mainya in den Teppichfabriken in ihrer Entwicklung und Gesundheit geschädigt werden.
Text aus: "Kinder der Welt: Kinderarbeit", S. 3
Kinderschicksale(2): Pakistans Balljungen
"Der Ball muss kugelförmig sein... Der Umfang des Balles darf nicht mehr als 71 cm und nicht weniger als 68 cm betragen. Das Gewicht des Balles bei Spielbeginn darf nicht mehr als 453 g und nicht weniger als 396 g betragen. Der Druck soll 0,6 bis 1,1 Atmosphären betragen, was 600 - 1100 g/qcm auf Meereshöhe entspricht."
Und, und, und.....
Jedes noch so kleine Detail schreibt das DFB-Regelwerk vor: Größe, Luftdruck, Rücksprunghöhe.
Nur eines ist ziemlich egal - unter welchen Umständen der Ball hergestellt wird.
Die Umstände sind skandalös:
Sialkot. Welthauptstadt des Fußballs. Sialkot hat keinen Fußballverein, der es mal zu sportlichem Ruhm bringen könnte. Wie auch? Die Kinder, die Jugendlichen arbeiten, statt zu trainieren. In Sialkot, im Osten Pakistans an der Grenze zu Indien gelegen, werden mehr Bälle hergestellt als an jedem anderen Ort der Welt. Ganze Dörfer rund um die 300000-Einwohner-Stadt leben vom Geschäft mit dem Ball. In manchen arbeiten zwei Drittel aller Kinder an diesem so unscheinbaren Produkt.
Auch Mohammed. Ohne seinen kargen Lohn könnte die Familie nicht überleben. Mohammed ist Kinderarbeiter, zwölf Jahre alt. Die Schule hat er nie besucht. Er versteht eine Menge vom Fußball. Zwar hat er zum Spielen keine Zeit, aber das Spielgerät, das kennt er bestens. Drei Bälle schafft er höchstens am Tag, denn der Fußball ist ein hochwertiges, ein aufwendiges Produkt.
Neun Stunden am Tag näht er die Kunstleder-Elemente zusammen, neun mal dreissig Pfennig bekommt er dafür. Macht zusammen also 2,70 DM Tagesverdienst oder 90 Pfennig pro Ball, der bei uns zwischen 40 und 170 DM kostet.
So weit, so schlecht. Unser verwöhnter Westblick aber, sozusagen von der Champions League des Wohlstands auf die unterste Kreisklasse, ist nicht statthaft. Kinderarbeit einfach abschaffen zu wollen, ist unmöglich.
Kinderarbeit ist bittere Wirklichkeit, nimmt weltweit mehr und mehr zu.
Aus: Internet http://www.schalke-unser.de
Kinderschicksale(3): Kinder unter Tage - Leben in Gefahr und ständiger Dunkelheit
Arbeit unter Tage ist schwerste Körperarbeit. In den zahlreichen Kohle- und Erzbergwerken Kolumbiens werden viele Kinder als billige Arbeitskräfte missbraucht. Die Kinder werden vorzugsweise in den engen, dunklen Stollen eingesetzt, in welche die Erwachsenen nicht hineinpassen. Sie schlagen Kohle aus dem Fels, beladen die Loren und schieben sie unter größter Kraftanstrengung durch das Bergwerk. Zehn Stunden und länger arbeiten sie für einen Hungerlohn in Hitze und ständiger Dunkelheit, im schwarzen, stickigen Staub. Es gibt keine Maßnahmen zum Unfallschutz oder zur Arbeitssicherheit. Eine medizinische Betreuung fehlt völlig. Die Kinder besuchen keine Schule. Manche von ihnen sind mit 10 oder 12 Jahren schon Invaliden wegen der starken körperlichen Belastung und der zahlreichen Unfälle im Bergwerk.
(UNICEF)Text aus: "Kinder der Welt: Kinderarbeit" (UNICEF)
Unser Beitrag: 1. Wir (d.h. Frau Sturz mit ihrer Klasse, der 4b) erstellten eine Informationswand für die Aula.
2. Wir webten alle ein oder zwei Freundschaftsbändchen (zu Hause/ in der Schule)
3. Wir verkauften diese Freundschaftsbändchen bei unserem "Märchentheater und Märchenfest" quasi als Eintrittserlaubnis an die Eltern. Wir nahmen mehr als 700.- DM ein!!! Dieses Geld überreichten wir unserem Pfarrer, Herrn Krell, für die entsprechende Misereor - Aktion.
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