Neu im Onilo Blog Dezember 2013: “Onilo als Impulsgeber”

Onilo Blog-Beitrag, Dezember 2013, Albert Hoffmann

Wohl kaum eine Zeit des Jahres kommt dem Lesen so entgegen wie die Advents- und Weihnachtszeit. Die Leseaktivitätszahlen, soweit sie sich messen lassen, erreichen respektable Höhen.

Die früh einbrechende Dunkelheit, das kühle, oft schmuddelige Wetter und damit verbunden die einladende Behaglichkeit im Wohnzimmer tragen ihres zu Lesestunden bei. Neben dem körperlichen ein geistig-sinnliches Wohlgefühl zu erzeugen, gelingt dem guten alten (physischen) Buch noch immer.

Am knisternden Kaminfeuer wird es noch lange den digitalen Medien trotzen, wenn nicht sogar eines Tages wieder zu neuen Höhen aufsteigen.

Auch im 21. Jahrhundert lassen sich die Menschen von der Stimmung des christlich geprägten Weihnachtsfestes berühren, ein Faszinosum. Eine das ganze Jahr über nicht gekannte Innerlichkeit zeigt den Menschen auf einmal in einer anderen Facette. Auch das veranlasst neben dem jahreszeitlichen Geschehen Jung und Alt, zu Büchern zu greifen.

Jeder Grundschullehrer sieht und spürt es: Die Kinder verlangen in diesen Wochen nach Büchern, die die adventlich-wohlige Empfindung verstärken: die Weihnachtsbücher.

Die Verlage haben diese saisonal auftretende Nachfrage natürlich längst erkannt und bemühen sich, ihre Klientel zu bedienen. Kein größerer Kinder- und Jugendbuchverlag, der nicht mit einem speziellen Weihnachtsangebot aufwarten würde. Was sich jedoch als gar nicht so einfach erweist, ist doch die biblische Weihnachtsgeschichte als theologische Grundlage des großen Festes relativ kurz – und seit zweitausend Jahren unverändert. Der Wunsch nach (neuen) Geschichten erhebt sich aber jedes Jahr.

Selbstverständlich findet sich auch in Onilo eine Weihnachtsgeschichte, die in einfacher, aber aussagekräftiger, kindgemäßer Form das Lukasevangelium nacherzählt. Zeitlos und anrührend. Kinder verschlingen sie immer wieder aufs Neue, ein Wesensmerkmal einer guten Geschichte. Umso besser, wenn dies mit einfühlsamen Worten und fesselnden Bildern geschieht.

Nun ist Onilo ein Medium, das Bücher digital anbietet; mit dem erklärten Ziel allerdings, das physische Buch zu fördern. Und tatsächlich passiert Aufregendes und Höchst-Interessantes rund um Onilo (was wir ursprünglich so nicht erwartet hatten): Nach meinen regelmäßigen Vorlesestunden (via Onilo) in unserer Bücherei stürmen die Kinder (Kindergarten-Kinder und Schüler bis zur 6. Klasse) anschließend die umgebenden Bücherregale. Hierbei spielt es keine Rolle, welches Buch/ welche Boardstory vorgelesen wurde. Eine schier unglaubliche Erkenntnis: Das digitale Medium erweist sich nicht nur als Vorlese- und Vorstellungshilfe, sondern auch als Motivator zum Lesen von Printprodukten. Da wüsste man nur zu gerne im Detail, was sich in diesen Momenten in den Köpfen der Kinder abspielt.

Man darf folgern: Von der einfach gestalteten Weihnachtsgeschichte in Onilo zu den aufwendigen, ästhetisch und inhaltlich berauschenden Weihnachtsbüchern * ist kein weiter Weg. Onilo stellt den Türöffner bzw. den Impulsgeber dar: zu einer Welt zwischen den Buchdeckeln, die bezaubert und berührt, die verzaubert und in fantastische Höhen führt. Lesen als Seelenstärkung, passend zum frohen Fest.

*Beispiele:

„Die Weihnachtsgeschichte“, Géraldine Elschner und Giotto do Bondone (Mindedition)
„Das Geschenk der Weisen“, Henry O. und Sonja Danowski (Minedition/ Nord-Süd Verlag)
„Simon und die Heilige Nacht“, Eve Tharlet (Minedition)
„Die Heiligen Drei Könige“ , Géraldine Elschner (Mindedition)
„Die Nacht vor Weihnachten“, Clement Clark Moore und Lisbeth Zwerger (Minedition)
Die Herberge zu Bethlehem“, Jozef Wilkon (Nord-Süd Verlag)
„Ein Esel geht nach Bethlehem“, Gerda Marie Scheidl, Bernadette (Nord-Süd Verlag)
„Himmlische Weihnachtsfahrt“, Marcus Pfister (Nord-Süd Verlag)
„Die Lichter des Hirten Simon“, Gerda Marie Scheidl, Marcus Pfister (Nord-Süd Verlag)
„Der Weihnachtsstern“, Marcus Pfister (Nord-Süd Verlag)