Mein Papa, der Bandit. Und ich.

Banditen-Papa
Von David Walliams
Verlag: Rowohlt-Rotfuchs
ISBN: 978-3499218446

Eigentlich hätte alles so gut werden können. Frank und sein Vater Gilbert waren ein “Dreamteam”, die sich mochten und zusammen hielten wie Pech und Schwefel. Geld war in Fülle da, Gilbert heimste bei Stockcarrennen grandiose Preise ein, alles happy also. Doch dann hob der Schicksalsengel Gilbert aus seiner rollenden Kiste und wirbelte ihn herum: Unfall, Amputation eines Beines, seine Frau lief zum Banditenchef über, kein Job mehr, kaum Geld zum Überleben. Da gab es für den liebevoll-warmherzigen Gilbert mit Blick auf die Zukunft seines Sohnes nur eine Lösung: Fahrer im Dienste einer Bankräuber-Gang, bei Mr Big und seinen knalldoofen Kumpanen Finger und Däumling. Frank allerdings, ein heller Kopf, war jedoch anderer Ansicht: Sein Vater und Mr Big – das geht gar nicht!

David Walliams, der Autor, erzählt so slapstickhaft und turbulent, dass man beim Lesen nahezu aus Zeit und Raum driftet. Wer den schwarzen englischen Humor mit seinen irr-skurrilen Szenen liebt, immer wieder laut auflachen will, ein Faible für verrückte, total abgedrehte Szenen hat, sich aber auch an einfühlsamen Momenten erbauen kann, für den ist dieses Buch ein “Must-Read”. Er wird das 400 Seiten starke Buch, gut gefüttert mit den genialen Zeichnungen von Tony Ross sowie den Schrift-Kunststückchen (fett, kursiv, klein, groß, lautmalerische, comicartig) in Windeseile durchlesen und am Ende glücklich aus der Hand legen.    

Lediglich bei der Figur Judith, der Pastorin, kippt David Walliams’ sonst so angenehm-schräger Witz in abwertende Lächerlichkeit um. Schade.