3rd Comenius Meeting in Passau: Newsclip “Nachahmer für Modellprojekt gesucht”

PNP, 26.11.2011

Nachahmer für Modellprojekt gesucht

Wanderausstellung zum Comenius-Regio-Projekt zwischen Partnern aus dem Landkreis und Finnland in Tiefenbach eröffnet

Tiefenbach.
Eine Installation, wie bayerische und finnische Schüler miteinander kommunizieren, Schautafeln zu deutscher und finnischer Kinderliteratur und zur Projektarbeit − eine informative Wanderausstellung zu dem vom Staatlichen Schulamt geleiteten Comenius-Regio-Projekt zum Thema “Methoden zur Steigerung der Lesemotivation” hat Schulrätin Johanna Buchberger-Zapf im Tiefenbacher Rathaus vor Partnern aus dem Landkreis und aus Haaparjärvi in Finnland eröffnet.

 Die Comenius-Regio-Partnerschaft besteht seit einem Jahr zwischen dem Staatlichen Schulamt Passau, der Bücherei Haselbach, den Grundschulen Witzmannsberg und Haselbach, der Mittelschule Salzweg und der Alfons-Lindner-Schule Tiefenbach/ Kirchberg/Aicha sowie finnischen Schulen und der Schuladministration in Haaparjärvi.
  Die Installation, die Salzweger Mittelschüler mit dem Künstler Peter Klonowski aus Oberkappel und Lehrerin Maria Ilg schufen, zeigt die Silhouetten eines bayerischen und finnischen Kindes, die sich am PC über Bücher austauschen. Blinkende Lichter symbolisieren die Datenübertragungen. Auf einer Weltkarte im Hintergrund kann man entdecken, wo die beiden Länder liegen. Im Vordergrund gibt es viele bunte Kinderbücher. Sprechblasen informieren über die Comenius-Regio-Partnerschaft und die Arbeit der Schüler miteinander.

  Auch acht Schautafeln, die Schulamt, Bücherei Haselbach, die Grundschulen Haselbach und Witzmannsberg, die Mittelschulen Salzweg und Tiefenbach zusammen stellten, erzählen über das Projekt und das gemeinsame Lesen.

 ”Besser Lesen ist besser Lernen und Leben”, betonte Buchberger-Zapf vor zahlreichen Besuchern, darunter Bürgermeister Georg Silbereisen und sein Witzmannsberger Kollege Josef Schuh, Schulrat Heinz Fuchs, die Initiatoren, Albert Hoffmann sowie Ossi Savola aus Finnland, die Rektoren Martina Müller von der Alfons-Lindner-Schule Tiefenbach, Petra Ratzinger von der Grundschule Witzmannsberg, Claudia Hasenkopf von der Mittelschule Salzweg und Heinrich Beck von der Grundschule Haselbach sowie Projektpartner aus dem Landkreis und aus Finnland. Voraussetzung zur Leseförderung sei, Lesefreude zu wecken.

 Buchberger-Zapf erinnerte an die Anfänge: Schulleiter i.R. Albert Hoffmann, Vater des Antolin-Programms, habe ein Lesespiel entwickelt, bei dem deutsche und finnische Kinder in Kinderbüchern aus beiden Ländern schmökern, miteinander Fragen lösen und gemeinsam Punkte erzielen. Dies gelingt mit der Plattform “Owlfinsch.com”. Schulräte und Lehrer kommunizierten unter www.pandio.eu, zeigten Schülerarbeiten und 300 Lesefördermethoden vor.

  Ziel der Comenius-Regio-Partnerschaft sei, die Lesekompetenz der Kinder zu stärken und Methoden zur Steigerung der Lesemotivation zu entwickeln, sagte die Schulrätin. In Finnland, dem PISA-Siegerland, kooperieren Schulen eng mit Büchereien. Diese kommen in Form von “Bücherbussen” zu den Schülern.

 Im Gegensatz zu früheren Comenius-Projekten gehe es bei Comenius-Regio nicht um Schulpartnerschaften, erläuterte Buchberger-Zapf. Anliegen sei, die Zusammenarbeit zwischen Regionen und Gemeinden zu stärken, durch bilaterale Partnerschaft interkulturelle Kooperation zu ermöglichen. Das Passauer Projekt mit den Finnen, das 2010 startete, sei das einzige aus Niederbayern und das erste aus dem Volksschulbereich. Bereits bei der Bewilligung habe es mit 90 Punkten eine hohe Bewertung erreicht. Gefördert wird es von der EU-Kommission.

  Buchberger-Zapf zog bei der Vernissage eine sehr positive Bilanz des Comenius-Regio-Projekts: Einer Umfrage in den Partnerschulen zufolge, wachse bei den Kindern die Medien-, Lese- und Sprachkompetenz. Sie kennen finnische und deutsche Kinderbuchautoren. Ihr Horizont erweitere sich um die europäische Dimension. Es entwickelten sich Vielleserfreundschaften. Bayerische und finnische Schüler schrieben sich bereits gegenseitig Briefe. Lesen rücke auch bei den Lehrern wieder stärker in den Fokus. Der pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz habe das niederbayerisch-finnische Vorhaben als Leuchtturmprojekt gelobt. Nun hoffe man auf Nachahmer.

 ”EU-Projekte über nationale Grenzen hinweg sind ein Schritt zur Völkerverständigung”, sagte Bürgermeister Georg Silbereisen.

Die Ausstellung ist bis Weihnachten, montags bis freitags, 8 bis 12 Uhr, sowie montags/dienstags, 14 bis 16 Uhr, und donnerstags, 14 bis 18 Uhr, im Tiefenbacher Rathaus zu sehen. Danach steht sie bis Februar in Tittling, März und April in Salzweg und von Mai bis Juli im Staatlichen Schulamt Passau.

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